Welche Printmedien in 10 Jahren noch relevant sein werden

Die Print-Auflagen sinken schon lange auf breiter Front – ein Ende scheint nicht in Sicht. Doch haben die Deutschen wirklich das Interesse an gedruckten Zeitschriften und Magazinen verloren und wollen Medien nur noch digital konsumieren? Wie die Bundesbürger sich den Journalismus der Zukunft vorstellen, das zeigt eine repräsentative Umfrage, die Statista im Auftrag von Next Media Hamburg durchgeführt hat.

Immerhin: Mit 57 Prozent glaubt noch eine Mehrheit der Befragten, dass Printmedien in zehn Jahren nicht tot sein werden. Aber ist das wirklich eine beruhigende Nachricht? Vor allem für Nachrichtenmagazine, Boulevardtitel und Kundenmagazine sieht es laut Studie ziemlich duster aus. So glauben nur 29 Prozent der Befragten, dass Nachrichtenmagazine in zehn Jahren für sie noch relevant sein werden. Bei Boulevardzeitungen und -zeitschriften sind es sogar nur 26 Prozent – und bei Kundenmagazinen gerade einmal 18 Prozent.

Etwas besser sieht es bei den Lokalzeitungen aus. Immerhin 40 Prozent der Befragten glauben an die Zukunft ihres Heimat-Titels. Am wenigsten Sorgen machen müssen sich laut Studie Tages- und Wochenzeitungen sowie Fachmagazine: Hier glaubt eine Mehrheit von 52 Prozent, dass diese im Jahr 2028 noch relevant sind. Lediglich 9 Prozent aller Befragten glauben, dass in zehn Jahren überhaupt kein Print-Produkt mehr relevant sein wird.

In der Online-Befragung wurden die Teilnehmer auch nach ihrer Einschätzung zu Virtual Reality befragt. Obwohl erst 15 Prozent der Befragten schon einmal eine Sendung mit Virtual- oder Augmented-Reality-Inhalten gesehen haben, geben sie an, welche Inhalte sie auf diese Weise sehen möchten. Hoch im Kurs stehen Natur-Themen (67 Prozent), Sport und Wissenschaft (jeweils etwa die Hälfte der Befragten). Kunst und Politik stehen nicht ganz oben auf der Wunschliste. Nur ein Drittel kann sich für diese Inhalte im Virtual-Reality-Erlebnis begeistern. Generell ist Virtual Reality begehrt: Lediglich 24 Prozent sehen keinen Mehrwert in VR-Inhalten, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es nur 10 Prozent.

Darüber hinaus wurden die Deutschen nach ihrer Meinung zu Roboterjournalismus befragt. Das können sich viele noch nicht vorstellen: 45 Prozent der Befragten geben an, dass sich diese Technologie nicht durchsetzen wird. 49 Prozent stehen automatisiert erstellten Nachrichten eher kritisch gegenüber, 28 Prozent lehnen sie sogar ganz ab. Nur drei Prozent der Umfrageteilnehmer halten Roboterjournalismus für sinnvoll. Und wenn ein Medium auf Roboterjournalismus setzen sollte, sprechen sich 91 Prozent dafür aus, dass diese Artikel gekennzeichnet werden.

Diese negative Einstellung zu automatisierten Nachrichten könnte damit zusammenhängen, dass viele Deutsche Zweifel an der Glaubwürdigkeit haben. 43 Prozent attestieren den Artikeln Unglaubwürdigkeit, nur 18 Prozent vertrauen auf ihre Richtigkeit. 39 Prozent der Befragten wollen keine Prognose dazu abgeben, ob Meldungen von Robotern glaubwürdig sind.

Daneben warf Next Media noch einen Blick in die Glaskugel und fragte die Deutschen, wie sie ihre Zeit in einem autonom fahrenden Auto verbringen würden. 28 Prozent wollen sich währenddessen unterhalten lassen. 22 Prozent würden hingegen Nachrichten konsumieren. Die Kontaktpflege würde für 19 Prozent an erster Stelle stehen, für 16 Prozent die Erholung. Im selbstfahrenden Auto arbeiten würden 15 Prozent der Deutschen.

Welche Print-Produkte in den Augen der Deutschen noch in 10 Jahren relevant sind

 

Quelle: https://www.horizont.net